Montag, 23. August 2010

Wer das liest, ist selbst schuld.

Aufspringen, auf und ab gehen, sich wieder hinsetzen, aufstehen, die schülerVZ Gruppen auf die Hälfte reduzieren, das Gefühl haben, etwas längst Überfälliges getan zu haben, sich nicht trauen, gleich das ganze Profil stillzulegen, stattdessen den eigenen Last.fm Account löschen, spüren, wie plötzlich Panik aufkommt, einen neuen Account erstellen, sich furchtbar originelle Namen ausdenken, feststellen, dass diese nicht mehr zu haben sind, aufs Klo gehen, den Verlauf des Mediaplayers importieren, es auf der Stelle bereuen, den neuen Account löschen, einen weiteren erstellen, sich unglaublich ärgern, darauf achten, dieses Mal alles richtig zu machen, sich darüber klar werden, dass es nicht nur ein virtueller Neubeginn sein soll, einen Brief schreiben, nach der Anrede inne halten, die Anrede als optisch missglückt einstufen, den Brief zerknüllen, ein neues Blatt abreißen, den Brief schreiben, den Brief zerknüllen, den Mülleimer leeren, den Mülleimer mit Stickern verzieren, die Sticker mühsam abkratzen, die Sticker in den Mülleimer werfen, einen halben Liter Mineralwasser trinken, die leere Flasche als Vorwand benutzen, die Küche aufzusuchen, den Kühlschrank aufmachen, den Kühlschrank zumachen, keinen Schokoriegel mitgehen lassen wollen, einen Schokoriegel mitgehen lassen, den Schokoriegel essen, wünschen, keinen Schokoriegel gegessen zu haben, zurück in die Küche gehen, keinen Schokoriegel mitgehen lassen wollen, keinen Schokoriegel mitgehen lassen, eine Flasche Mineralwasser mitnehmen, dumme Auseinandersetzungen mitbekommen, sich weigern, Stellung zu beziehen, so tun, als sei einem alles egal, feststellen, dass es einem tatsächlich egal ist, nicht sicher sein, ob das jetzt gut oder schlecht ist, Vorwürfe an sich abprallen lassen, sich bewusst sein, dass sie zutreffen, so tun, als sei es einem egal, aber wirklich nur so tun, versuchen, Vokabeln zu lernen, nach einem Wort frustriert aufgeben, wünschen, die Wände wären dicker, wünschen, man sei dünner, wünschen, alles sei ganz anders, als es ist, einen Blogeintrag verfassen, den Eintrag natürlich nicht speichern, aufs Klo gehen, auf und ab gehen, überzeugt sein, dem Wahnsinn zu verfallen, die Schuld bei den anderen suchen, die Schuld bei sich selbst finden, blöde Persönlichkeitstests machen, noch mehr blöde Persönlichkeitstests machen, einen Band eines "globalen Langzeitprojekts zur Veränderung der Kultur" aus dem Regal nehmen, sich auf Weisen mit jemandem identifizieren, der die ersten elf Jahre seines Lebens in einem Schrank unter einer Treppe verbracht hat, die man nie für möglich gehalten hätte, sich fragen, wen die Menschen, die man für dumm hält, für dumm halten, ein Video laden, dem Drang widerstehen, jemanden anrufen zu wollen, immer wieder zurückspulen, sich selbst von der Richtigkeit der eigenen Argumentation überzeugen, finden, dass chuckle ein so viel schöneres Wort ist als glucksen, einen Blogeintrag verfassen, sich fragen, wen das eigentlich interessiert, wissen, dass Ferien und Erholung zwei verschiedene Dinge sind, endlich die richtige Musik finden, in Gedanken laut über sich selbst lachen, versucht sein, auf Abbrechen zu klicken, es nicht tun, sich trotzdem besser fühlen.

Langweiler

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Tage der Langeweile

Online seit 5514 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Sep, 20:33

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