Badehosenphilosophie
Ich stehe ohne Unterhose in einer öffentlichen Toilette und durchwühle fluchend meinen Rucksack, der mangels Klodeckel auf dem Spülkasten ruht.
Wenn der Mensch in Wörterm denken würde, könnte meinene Gedanken ungefähr so lauten: "Wo ist die Scheißbadehose? Wo ist die Scheißbadehose?" Genauso stünde es in jedem halbwegs konventionellen Roman. Aber wenn wie tatsächlich auf diese Art und Weise denken würden, verbrächten wir wohl mehr Zeit mit denken als mit atmen. Und gäbe es irgendeinen Menschen auf der Welt der im Moment der Badehosensuche den vollständigen Satz "Wo ist die Scheißbadehose?" im Kopf hat, so würde ich ihm ein Check-Up bei einem guten Psychologen empfehlen.
Außerdem entwickelten sich Sprache und Schrift erst nach dem Denken, ergo muss ein "ursprüngliches Denken" existieren. Worin kann es bestehen? Aus "Bildern im Kopf"? Nein, leider sind auch die geflügelten Worte "etwas vor Augen haben" nichts weiter als Bilder. Denn obwohl wir einen Großteil aller Informationen über den optischen Sinn aufnehmen, lassen wir beim Denken, wenn wir unsere Badehose suchen, eben nicht nur das "Wo ist die Scheiß-" weg sondern sogar die "Badehose". Oder hat jemande von euch schon je beim suchen einer Badehose, das Wort "Badehose" vor Augen gehabt oder auch nur ein Bild von einer? Ich hoffe doch sehr, dass nicht ...
Das, was wir denken, wenn wir die Badehose suchen, beschränkt sich nicht auf ein schödes Bild einer Badehose; schließlich erinnern wir uns auch daran, wie es sich anfühlt eine Badehose zu tragen, gerade weil es uns momentan untenrum ein wenig zu luftig ist, oder wir hätte die Bewegeung des Badehosenanziehens im Sinn. Unsere Vorstellung von einer Badehose schließt eine Vielfalt an verschiedenen Erinnerungen und Sinneseindrücken ein. Warum beschränken wir uns beim dann auf diese eine Wahrnehmungsart, nämlich die optische? Weshalb schreiben wir so unnatürliche Dinge wie innere Monologe, brechen unsere Gedankenwelt auf ausformulierte Sätze herunter, die auf irgendeine Art und Weise in den Köpfen unserer Protagonisten herumgeistern?
An dieser Fragestellung verrät sich, meiner Meinung nach, die wahre Absicht unseres (des?) Schreibens. All dasgekünstelte künstlerische Gehabe von wegen "Literatur ist Kunst, wenn sie um ihrer selbst willen existiert" ist Schwachsinn. Kunst, die bildende, die Musik sowie die Literatur sind alles auch bloß Formen der Kommunikation. Denn wozu sonst schreibt man "Wo ist die Scheißbadehose?", wenn nicht um dem Leser die Situation verständlich zu machen. Die eigentlichen Gedanken zu beschreiben ist ungleich schwieriger und auch unverständlicher, angesichts dessen, dass man tatsächlich höchstens "Badehose ... Ekel ... Hektik ... verdammt" denken würde. Wir wollen dem Leser etwas mitteilen, kommunizieren, darum vereinfachen wir.
Gut, ich bin jetzt zufreiden mit meiner sinnfreien Überlegung und teile sie euch also nun mit. Denn letztendlich ging es nie darum, dass ich die Badehose gefunden und sie angezogen habe, oder?
Wenn der Mensch in Wörterm denken würde, könnte meinene Gedanken ungefähr so lauten: "Wo ist die Scheißbadehose? Wo ist die Scheißbadehose?" Genauso stünde es in jedem halbwegs konventionellen Roman. Aber wenn wie tatsächlich auf diese Art und Weise denken würden, verbrächten wir wohl mehr Zeit mit denken als mit atmen. Und gäbe es irgendeinen Menschen auf der Welt der im Moment der Badehosensuche den vollständigen Satz "Wo ist die Scheißbadehose?" im Kopf hat, so würde ich ihm ein Check-Up bei einem guten Psychologen empfehlen.
Außerdem entwickelten sich Sprache und Schrift erst nach dem Denken, ergo muss ein "ursprüngliches Denken" existieren. Worin kann es bestehen? Aus "Bildern im Kopf"? Nein, leider sind auch die geflügelten Worte "etwas vor Augen haben" nichts weiter als Bilder. Denn obwohl wir einen Großteil aller Informationen über den optischen Sinn aufnehmen, lassen wir beim Denken, wenn wir unsere Badehose suchen, eben nicht nur das "Wo ist die Scheiß-" weg sondern sogar die "Badehose". Oder hat jemande von euch schon je beim suchen einer Badehose, das Wort "Badehose" vor Augen gehabt oder auch nur ein Bild von einer? Ich hoffe doch sehr, dass nicht ...
Das, was wir denken, wenn wir die Badehose suchen, beschränkt sich nicht auf ein schödes Bild einer Badehose; schließlich erinnern wir uns auch daran, wie es sich anfühlt eine Badehose zu tragen, gerade weil es uns momentan untenrum ein wenig zu luftig ist, oder wir hätte die Bewegeung des Badehosenanziehens im Sinn. Unsere Vorstellung von einer Badehose schließt eine Vielfalt an verschiedenen Erinnerungen und Sinneseindrücken ein. Warum beschränken wir uns beim dann auf diese eine Wahrnehmungsart, nämlich die optische? Weshalb schreiben wir so unnatürliche Dinge wie innere Monologe, brechen unsere Gedankenwelt auf ausformulierte Sätze herunter, die auf irgendeine Art und Weise in den Köpfen unserer Protagonisten herumgeistern?
An dieser Fragestellung verrät sich, meiner Meinung nach, die wahre Absicht unseres (des?) Schreibens. All das
Gut, ich bin jetzt zufreiden mit meiner sinnfreien Überlegung und teile sie euch also nun mit. Denn letztendlich ging es nie darum, dass ich die Badehose gefunden und sie angezogen habe, oder?
Lara2.0 - 18. Aug, 22:30
Kunst